Rasse: | Tibet-Terrier |
Synonyme: | Tibet Apso |
Herkunft: | Tibet |
FCI-Gruppe: | Gruppe 9, Sektion 5: Tibetanische Hunde – FCI-Nr. 209 |
Verwendung: | Begleithund Familienhund Hütehund |
Fell: | Deckhaar ist lang, üppig, gewellt und fein. Die Unterwolle ist dicht und flauschig. |
Farben: | Schwarz, Weiß, Grau, Gold, jeweils mit und ohne weiße oder lohfarbene Abzeichen |
Größe: | 36 – 43 cm |
Gewicht: | 8 – 14 kg |
Lebenserwartung: | bis 16 Jahre |
Herkunft und Geschichte
Der Tibet-Terrier stammt ursprünglich aus den Bergen und auch aus dem Hochplateau Tibets. Letzteres wird mit einer durchschnittlichen Höhe von 4500 Metern auch als das „Dach der Welt“ bezeichnet. Hier ist es sehr kalt, im Winter bis zu Minus 40 Grad Celsius. Die Tibets wurden früher in großen Gruppen von Mönchen in zahlreichen Klöstern aufgezogen. Sie galten für die Geistlichen als Glücksbringer und sollten zudem vor Eindringlingen warnen.
Wenn ein Tier abgegeben wurde, wurde es nicht verkauft, sondern für einen bestimmten Dienst verschenkt. Zudem begleiteten die Tibets ihre Menschen auf langen Wanderungen und dienten sowohl als Familienhund und auch als Hirtenhund. Tibet-Terrier können viele verschiedene Farben haben, wie zum Beispiel weiß, weiß-schwarz, cremefarben oder eine Mischung aus mehreren Farbtönen.
Wesen und Charakter
Tibet-Terrier sind sehr lebhaft und lebendig. Sie toben sehr gerne ohne Leine mit ihren Artgenossen und bewegen sich hierbei sehr geschickt und leichtfüßig. In den eigenen vier Wänden ist er aber auch ruhig und niemals nervös oder sehr fordernd. Zudem ist der Tibet sehr intelligent und anpassungsfähig, wodurch er sich ideal als Spielkamerad für Kinder eignet.
Als Familienhund liebt er es, wenn er all seine Liebsten um sich herum hat. Vorteilhaft ist auch, dass er eine Schulterhöhe von lediglich 36 bis 43 Zentimetern aufweist. Dadurch kann er problemlos auch in einer entsprechenden Hundebox im Auto befördert werden.
Tibet-Terrier sind sehr stolz, sensibel und verfügen über eine schnelle Auffassungsgabe. Was er allerdings nicht mag, ist, wenn er ohne Grund herumkommandiert wird. Beim Toben auf dem Hundeplatz spielt er für ihn keine Rolle, wer sein Spielkamerad ist, sodass er auch mit anderen Rassen gerne herumtollt.
Haltung und Pflege
Tibet-Terrier sollten stets ausreichend beschäftigt werden, damit ihr Geist und auch ihr Körper gefordert werden. Sie eignen sich auch für diverse Turnierhundesportarten wie zum Beispiel Agility. Wenn ein Tibet-Terrier gekauft wird, sollte bekannt sein, dass er ein sehr langes Haarkleid bekommt und dieses gilt es auch passend zu pflegen. So muss es täglich mehrere Minuten gebürstet werden. Die Hunde lassen dies über sich ergehen und scheinen es zu lieben.
Wichtig bei der Haltung ist, dass der Tibet-Terrier immer ausreichend Auslauf erhält und im Freien toben kann. Auf Reisen verhält er sich ruhig, wenn er in einem Hotel oder Restaurant ist. Eine Zwingerhaltung ist nicht für ihn geeignet, da er dann seine Menschen zu sehr vermissen würde. Zudem könnte er sich nicht entwickeln und seine Seele könnte Schaden nehmen.
Häufige Krankheiten
Wenn eine genetische Vorbelastung besteht, kann es zu Diabetes mellitus kommen. Ist ein Tier erkrankt, ist die Insulinbildung zu gering oder die Wirkung bei den Zellen funktioniert nicht wie gewünscht. Und dieser zu hohe Glukosespiegel kann dann zu Schäden an verschiedenen Organen führen. Deshalb wird bei der Behandlung versucht, diesen Spiegel zu senken, zumeist durch Insulingaben. Grundsätzlich spielt aber auch wie bei uns Menschen die Ernährung eine Rolle bei Diabeteserkrankungen.
Auch sehr häufig erkranken Tibets an Patellaluxation(ED), was durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden kann. So kann zum Beispiel ein zu schnelles Heranwachsen dafür sorgen, dass die Kniescheibe (Patella) zu locker sitzt.
Wie auch viele andere mittelgroße Hunde leiden auch immer Mal wieder Tibet-Terrier an Hüftgelenksdysplasie (HD). Auch diese Erkrankung hat genetische Gründe, kann aber auch durch eine falsche Ernährung oder Bewegung entstehen. Hierbei kommt es zu einer beidseitigen Verformung der Hüftgelenke. Und so passt die Gelenkpfanne nicht mehr ideal in den Oberschenkelkopf, wodurch es zu Schmerzen kommen kann. Ist dies der Fall, will sich der Tibet nicht mehr wirklich bewegen und wird träge. Da er allerdings relativ wenig wiegt, leidet er deutlich seltener an dieser Krankheit als andere Rassen, wie zum Beispiel Labradore oder Neufundländer.