Rasse: | Welsh Corgi Pembroke |
Herkunft: | Großbritannien |
FCI-Gruppe: | Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhunde – FCI-Nr. 39 |
Verwendung: | Begleithund Hütehund |
Größe: | 25 - 31 cm |
Gewicht: | 10 - 12 kg |
Lebenserwartung: | 12 - 14 Jahre |
Der Welsh Corgi Pembroke ist einer der kleinsten Hütehunde. Einer walisischen Legende zufolge war er ein Geschenk der Feen an die Menschen. Auf der Liste der intelligentesten Hunderassen belegt er den elften Platz.
Herkunft und Geschichte
Es ist unklar, ob die ersten Corgis mit den Wikingern oder flämischen Webern nach Wales kamen. In jedem Fall wurden sie mit regionalen Hütehunden gekreuzt.
Auf walisischen Farmen erfüllten die tüchtigen Arbeiter jahrhundertelang zahlreiche Aufgaben. In erster Linie halfen sie, Geflügel, Schweine und Rinder auf den Markt zu treiben. Tritten wichen sie aus, indem sie sich blitzschnell flach auf den Boden legten. Sie jagten Ratten und beschützten Haus und Hof.
Welsh Corgis teilen sich in zwei Blutlinien: Der Pembroke ist die jüngere der beiden; er wird oft schwanzlos geboren. Der FCI ordnet ihn der Gruppe der Hüte- und Treibhunde zu.
Wesen und Charakter
Der Welsh Corgi Pembroke ist trotz der gedrungenen Statur kein Schoßhündchen, sondern „ein großer Hund auf kurzen Beinen“. Wegen seiner hohen Intelligenz braucht er ein starkes menschliches Gegenüber, das ihm konsequent die Regeln des Zusammenlebens beibringt. Unerzogene Corgis können sehr frech und eigensinnig sein.
Der kräftige kleine Hund liebt lange Spaziergänge bei jedem Wetter. Mutig beschützt er Haus und Hof. Wegen seines ausgeprägten Hüteinstinkts neigt er zu spielerischem Fersenschnappen. Am wohlsten fühlt sich der Pembroke bei aktiven Menschen; auch an lebhafte Familien passt er sich mit Leichtigkeit an.
Haltung und Pflege
Als Arbeitshund muss er sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden. Eine konsequente Erziehung ist für diesen intelligenten und willensstarken Hund ebenso wichtig.
Sportliche Aktivitäten für Corgis:
- Agility (Hindernisparcours, der auf Zeit durchlaufen wird)
- Flyball (eine Kombination aus Hürdenlauf und Ballspiel)
- Herding (Hütetraining)
- Obedience (Gehorsamstraining auf hohem Niveau)
- Tracking (Fährtensuche)
Häufiges Treppensteigen ist für die walisischen Bauernhunde mit ihrem langen Rücken und den kurzen Beinchen nicht zu empfehlen. Sie freuen sich über Such- und Denkaufgaben im Haus; der Garten wird eifrig bewacht.
Der Welsh Corgi Pembroke hat kurzes, weiches Fell. Er haart nicht nur während des Fellwechsels, sondern das ganze Jahr über. Häufiges Bürsten kann Abhilfe schaffen.
Auf die Ernährung ist besonderer Augenmerk zu legen, da Vertreter dieser Rasse zur Fettleibigkeit neigen. Neben reichlichen Bewegungseinheiten ist die Kontrolle der Futterrationen wichtig.
Häufige Krankheiten
Der Welsh Corgi Pembroke ist ein robuster Hund, dennoch können in seltenen Fällen folgende genetisch bedingte Krankheiten auftreten:
Degenerative Myelopathie:
Dabei handelt es sich um eine chronisch fortschreitende Rückenmarkserkrankung, die keine Schmerzen verursacht. Betroffene Hunde verlieren zunächst die Koordinationsfähigkeit in den Hinterläufen. Innerhalb von sechs bis zwölf Monaten breitet sich die Lähmung auf den ganzen Körper aus. Leider ist die degenerative Myelopathie unheilbar.
Hüftdysplasie:
Die HD ist eine angeborene Fehlbildung der Hüftgelenkspfanne, die ausgesprochen schmerzhaft sein kann. Ohne Behandlung führt sie unweigerlich zu dauerhaften Schädigungen an Hüftkopf oder Gelenkpfanne. Sie äußert sich in Gehbehinderungen unterschiedlicher Schweregrade. Eine Diagnosestellung erfolgt mittels Röntgenuntersuchung. Therapeutische Maßnahmen umfassen eine physiotherapeutische Kräftigung der Hinterhandmuskulatur und Schmerzmedikation. In schwerwiegenden Fällen muss operiert werden.
Progressive Retinaatrophie:
Im Verlauf dieser unheilbaren Krankheit stirbt die Netzhaut langsam ab. Sie betrifft relativ junge Tiere, die innerhalb weniger Jahre vollständig erblinden. Das erste Symptom ist Nachtblindheit, da die Nachtsichtzellen als erste verkümmern. Die PRA tritt häufig in Kombination mit grauem oder grünem Star auf.
Von-Willebrand-Krankheit:
Der Von-Willebrand-Faktor ist ein Glykoprotein, das einen wichtigen Beitrag zur Blutgerinnung leistet. Bei dieser Erkrankung besteht ein Mangel daran, was beim Hund zu einer erhöhten Blutungsneigung führt. Meist nimmt die Krankheit einen milden Verlauf, bei größeren Blutverlusten können Transfusionen nötig sein.