Rasse: | Labrador-Retriever |
Synonyme: | Labrador |
Herkunft: | Großbritannien |
FCI-Gruppe: | Gruppe 8, Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde – FCI-Nr. 122 |
Verwendung: | Arbeitshund Behindertenhund Begleithund Familienhund Jagdhund |
Fell: | kurzes Fell mit wasserdichter Unterwolle |
Farben: | Schwarz, Gelb und Braun |
Größe: | 54 - 57 cm |
Gewicht: | 25 - 34 kg |
Lebenserwartung: | 12 - 14 Jahre |
Der Labrador ist ein ruhiger und freundlicher Familienhund. Gezogen wurde er für die Jagd, um geschossene Tiere zu apportieren.
Herkunft und Geschichte
Die Urahnen des Labradors kamen, wie die Landseer und Neufundländer, aus Neufundland und nicht von den Labrador-Inseln. Die gezielte Zucht des Labradors begann im 19. Jahrhundert, wo zunächst nur schwarze Nachkommen Anklang fanden. Als um 1899 der erste gelbe Labrador das Licht der Welt erblickte, wurde er als untypisch gebrandmarkt und getötet. Erst später fanden gelbe und braune Labradors ihre Liebhaber.
Gezogen wurde der Labrador für die Jagd. Während er in England eher zum Apportieren von geschossenem Federwild eingesetzt wird, sind die Aufgaben in Deutschland vielfältiger. Der Labrador wird für die Totsuche von Schalenwild oder zum Buschieren eingesetzt. Wertvolle Dienste leistet der Hund als Blindenführhund, als Rettungshund bei Katastrophen, als Spürhund bei der Polizei und dem Zoll sowie als Lawinensuchhund.
Wesen und Charakter
Der Labrador ist ein arbeitsfreudiger und aufgeschlossener Hund, der gerne spielt und sehr familienbezogen ist. Für sein ursprüngliches Zuchtziel muss er selbstsicher, temperamentvoll und flink sein. Der Hund ist freundlich und intelligent und möchte seinem Menschen gefallen. Unerwünschte Eigenschaften sind der Schutz- und Wachtrieb. Wer einen scharfen Wachhund sucht, ist mit einem Labrador schlecht beraten.
Haltung und Pflege
Labradors sind Meister im Betteln, wenn es ums Futter geht. Sie sind nicht wählerisch und können aufgrund der scheinbaren Unersättlichkeit, schnell überfüttert werden. Übergewicht ist oft die schwerwiegende Folge, die weitere Krankheiten nach sich ziehen kann. Ob Trockenfutter oder Nassfutter gefüttert wird, muss der Besitzer selbst entscheiden. Nur die Welpen benötigen spezielles Futter, damit sie gesund aufwachsen können.
Die Pflege eines Labradors ist einfach, da er sich in der Fellpflege selbst versorgt. Um Schmutz und abgestorbene Haare zu entfernen, sollte der Hund 1-2x pro Woche gebürstet werden. Zur wiederkehrenden Routine müssen alle 10-12 Wochen die Nägel geschnitten und die Zähne einem zahnärztlichen Check unterzogen werden. Da die Luftzirkulation in den Ohren des Labradors nur spärlich ist, müssen diese mindestens zweimal im Monat kontrolliert werden, um Infektionen vorzubeugen.
Der Labrador ist ein Familienhund und möchte gerne im Mittelpunkt seiner Familie leben. Die Haltung im Freien ist zwar möglich, doch sollte er dort nicht alleine wohnen. Labradors sind Rudeltiere, die entweder einen Artgenossen oder die Familie als Rudel braucht.
Häufige Krankheiten
Der Labrador leidet schnell unter Übergewicht, was als Hauptursache für ein Hüftleiden oder Diabetes gilt. Erkrankungen im Bewegungsapparat sind bei Labradoren erblich bedingt vorprogrammiert. Seriöse Züchter schließen Hunde, die im Röntgenbild auffällig sind, von der Zucht aus. Eine Garantie ist es trotzdem nicht, da auch gesunde Eltern die Dysplasie vererben können. Doch auch falsche Ernährung und das Wachstum der Welpe spielt eine große Rolle, ob der erwachsene Hund eine Hüftgelenks- oder Ellenbogendysplasie bekommt. Treppensteigen im Welpenalter sollte möglichst vermieden werden.
Labradors sind anfällig für Augenerkrankungen, die zur völligen Erblindung führen können. Da die Augen der Zuchttiere regelmäßig untersucht werden müssen, können erbliche Augenerkrankungen bei den Nachkommen weitgehend ausgeschlossen werden.
Weitere Erbkrankheiten beim Labrador sind die Myopathie (Muskelleiden) und die Epilepsie. Trotz dieser möglichen Erbkrankheiten hat die Rasse eine recht hohe Lebenserwartung.