Lhasa Apso

Lhasa Apso
Rasse:Lhasa Apso
Synonyme:

Apso Seng Kyi
Lhasaterrier
Löwenhund

Herkunft:Tibet
FCI-Gruppe:Gruppe 9, Sektion 5: Tibetanische Hunde – FCI-Nr. 227
Verwendung:Begleithund
Größe:25 - 28 cm
Gewicht:6 - 7 kg
Lebenserwartung:13 - 14 Jahre

Einst waren die kleinen Lhasa Apsos die Hunde von Mönchen in ihrem Herkunftsland Tibet. Heute gilt der edle „Löwe Buddhas“ als Luxushund, der eigenwillig und treu gleichermaßen ist.

Herkunft und Geschichte

Ursprünglich soll der Lhasa Apso vor allem in Klöstern von Mönchen gehalten worden sein. Auch in Häusern von adligen Familien sollen diese Tiere schon seit vielen Jahrhunderten gelebt haben. Als Glücksbringer soll er nicht verkauft, sondern als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit verschenkt worden sein.

In Tibet hatten Lhasa Apsos stets eine privilegierte Stellung, weil man davon ausging, dass sie die Reinkarnation von Lamas seien, die nicht ins Paradies gehen durften. Seinen Namen hat er einerseits von der tibetischen Hauptstadt Lhasa, „Apso“ (tatsächlich: „rapso“) wiederum bezieht sich auf eine Bergziege – wohl ein Hinweis auf das dichte, drahtige Fell der Hunde, das dem einer Ziege nicht unähnlich ist.

Lhasa Apso LöwenhundTibet war lange weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten, Besucher aus westlichen Ländern hatten kaum Zutritt. Es sollen ausschließlich tibetische Mönche gewesen sein, die Lhasa Apsos gezüchtet haben. Wegen der Abgeschiedenheit Tibets gelangte der erste Lhasa Apso erst spät in andere Länder. Es war im Jahr 1901, als der erste Vertreter dieser Rasse den Weg nach Europa fand. Das war in England. Knapp 30 Jahre später wurde ihnen ein Zuchtstandard zuerkannt. Begonnen wurde die Zucht von Lhasa Apsos in England. Die Zucht in Deutschland hingegen begann vergleichsweise spät, nämlich erst in den 1970er Jahren.

Wesen und Charakter

Selbstbewusst und eigenwillig – so wird der kleine Lhasa Apso häufig beschrieben. Er ist sehr anhänglich; bis er zu Fremden Vertrauen gefasst hat, kann es allerdings etwas dauern. Er ist lebhaft und verspielt, sehr treu und intelligent. Wenn er einmal Vertrauen zu „seinen“ Menschen gefasst hat, ist er ein äußerst loyaler Hund, der Teil der Familie sein will. Besonders häufig sucht er sich dabei eine bestimmte Hauptbezugsperson aus. Er ist dann auch sehr anpassungsfähig. Wenn ihm etwas nicht passt, kann er jedoch auch sehr nachtragend sein. Veränderungen mag der Lhasa Apso nicht besonders. Er gilt als sehr sensibel und stolz. Außerdem ist er sehr wachsam, weshalb er auch als Wachhund gut geeignet ist. Auch durch Furchtlosigkeit zeichnen sich Vertreter dieser Rasse aus.

Haltung und Pflege

Der Lhasa Apso benötigt trotz seiner geringen Größe lange Spaziergänge. Gegenüber den Witterungsverhältnissen ist er dabei robust. Wenn er genügend Beschäftigung bekommt, ist auch die Haltung in einer Wohnung in der Stadt unproblematisch. Weil der Lhasa Apso sehr eigenwillig sein kann, sollte der Halter bestenfalls schon Erfahrung im Umgang mit dieser Rasse haben.

Der Lhasa Apso kann durchaus stur sein, weshalb eine sanfte, aber konsequente Erziehung angezeigt ist. Mit grobem Verhalten erreicht man häufig gar nichts. Häufig muss der Lhasa Apso davon überzeugt werden, dass es sich für ihn lohnt, ein gewünschtes Verhalten auszuführen.

Der Lhasa Apso ist sehr springfreudig, außerdem ist er flink und agil. Deshalb ist auch Hundesport gut zur Beschäftigung dieses kleinen Hundes geeignet.

Sein langes Fell, wegen dem der Lhasa Apso, ähnlich wie der Shih Tzu, auch „Löwenhund“ genannt wird, benötigt viel Pflege. Es sollte idealerweise täglich gebürstet werden. Nach jedem Spaziergang sollte das Fell zudem von möglichen Verfilzungen und Dreck befreit werden.

Häufige Krankheiten

Der Lhasa Apso gilt als sehr robust und widerstandsfähig. Das liegt auch an seiner Herkunft: Auf dem „Dach der Welt“ herrschen harte Winter, im Sommer hingegen kann es in Tibet sehr heiß werden. Das dichte Haarkleid schützt den Lhasa Apso vor Kälte und Hitze gleichermaßen. Der Lhasa Apso ist dabei nicht übermäßig mit Erbkrankheiten belastet. Manchmal kann es wegen des verkürzten Nasenrückens zu Probleme kommen, die aber durch sorgfältige Zucht in der Regel verhindert werden können.