Rasse: | Weimaraner |
Synonyme: | Weimaraner Vorstehhund |
Herkunft: | Deutschland |
FCI-Gruppe: | Gruppe 7, Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde – FCI-Nr. 99 |
Verwendung: | Begleithund |
Fell: | kurz oder lang |
Farben: | Grau, Silber |
Größe: | 56 – 69 cm |
Gewicht: | 32 – 39 kg |
Lebenserwartung: | 12 - 13 Jahre |
Der Weimaraner ist ein formschöner Jagdgebrauchshund, vielseitig einsetzbar in Feld, Wald und Wasser. Auffallend elegant ist seine Einfarbigkeit in silber-, maus- oder rehgrau. Als Familienhund ist der Weimaraner nur bedingt geeignet.
Herkunft und Geschichte
Abstammung und Entstehung der Rasse Weimaraner ist nicht bekannt. Es gibt Vermutungen und Hinweise, dass einer der Stammväter der Deutsch Kurzhaar sein soll, dass aber auch arabische Windhunde mit im Verdacht stehen, irgendwie beteiligt zu sein.
Belegt ist nur, dass Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach am Hof zu Weimar zu Beginn de 19. Jahrhunderts mit Weimaraner Vorstehhunden zur Jagd ging. Gesichert ist, dass die Rasse um 1890 in Thüringen im Zuchtbuch erfasst wurde. Der „Verein zur Reinzucht des silbergrauen Weimaraner-Vorstehhundes“ wurde 1897 gegründet.
Seit dieser Zeit (etwa 1900) gibt es auch die langhaarigen Weimaraner-Vorstehhunde – eine Laune der Natur. Die Langhaarigkeit wird rezessiv vererbt – kurzhaarige Weimaraner können die Langhaarigkeit vererben. Langhaarige Weimaraner waren über viele Jahre unerwünscht. Heute wird der ohnehin schwache Bestand an Zuchtexemplaren offiziell in zwei Schlägen gezüchtet:
- Kurzhaarig: Kurzes aber kräftiges, glatt anliegendes Deckhaar – mit oder ohne dichtem Unterhaar.
- Langhaarig: Langes, glattes auch leicht welliges, Deckhaar – mit oder ohne dichtem Unterhaar mit schönen Federn und Hosen an den Gliedmaßen.
Ganz problemlos ist die Nachzucht der Weimaraner nicht. Die Weimaraner gelten als älteste deutsche Vorstehhunderasse, die etwa seit 1900 reinrassig gezüchtet wird – Fremdblut wurde schon sehr früh nicht mehr eingekreuzt und darunter leidet die schmale Zuchtbasis, die Gefahr der Inzucht und die damit verbundenen Risiken sind groß.
Wesen und Charakter
In den USA und auch in einigen Ländern Europas wird der Weimaraner eher als schöner, eleganter Begleithund gezüchtet, damit soll sein jagdlicher Instinkt unterdrückt und seine Familienbindung angehoben werden.
Bei den Mitgliedern des „Weimaraner Klub e. V.“ dagegen geht es gradlinig nur um die herausragende jagdliche Passion. Ein Grund, warum in Deutschland Weimaraner-Welpen fast ausschließlich an Jäger abgegeben werden. Die Jäger verstehen es, diese Jagdpassion zu nutzen und zu fördern.
Zu den herausragenden Jagd-Eigenschaften des Weimaraners zählen:
- er ist ein anhänglicher, vielseitiger, leinenführiger Jagdhund.
- bei der Suche ist er ausdauernd und eher besonnen konzentriert.
- seine Nase ist hervorragend, besonders bei Nachsuche auf Schweiß und Verlorenbringen.
- er ist wild- und raubzeugscharf.
- zuverlässig bei der Wasserarbeit und im Vorstehen.
Als Begleiter der Familie ist er stets aufmerksam und wachsam ohne dabei grundlos aggressiv zu werden. Ausgeprägt ist sein Beschützerinstinkt. Besonders wohl fühlt sich der Weimaraner im Kreis der Familie vor allem dann, wenn auch seine Bezugsperson anwesend ist.
Haltung und Pflege
Ein Weimaraner Vorstehhund ist ein ‚Arbeitstier’, er will gefordert werden. Selbst ein großer Garten oder eine längere Wanderung lasten ihn nicht aus. Seine ausgeprägten Sinne brauchen Beanspruchung.
Eine künstlich angelegte Wundfährte oder eine Schleppspur sind für ihn eine Herausforderung, das Stöbern für ihn willkommene Abwechslung. Stundenlange Arbeit im und am Wasser sind nicht nur Vergnügen für einen Weimaraner, sondern körperliche Anstrengung. Je höher das Niveau der Ausbildung, desto ausgelasteter und handzahmer ist der Hund.
Die deutsche Linie der Weimaraner sei nur bedingt als Begleithund geeignet, ist nicht zwangsläufig für alle zutreffend. Dass sich der Hund in der Familie wohler fühlt als im Zwinger – den mag die Mehrzahl der Weimaraner gar nicht – ist eindeutig. Seine Familienmitglieder bewacht er mit Argusaugen, würde sie jederzeit verteidigen.
Besondere Pflege beansprucht ein Weimaraner nicht. Sein Fell ist bei richtiger Haltung pflegeleicht. Feuchte Wiesen und Training im Wasser halten es rein. Seine großen Schlappohren sollten regelmäßig kontrolliert werden. Ungeziefer und Grannen verstecken sich gern darunter.
Selbstverständlich sollte der Besuch beim Tierarzt sein. Er kümmert sich um die Entwurmung, führt die Impfungen durch.
Häufige Krankheiten
Eigentlich ist der Weimaraner ein zäher, widerstandsfähiger Hund. Aber er ist groß und auch gewichtig. Das macht einige Weimaraner anfällig für Hüftgelenksdysplasie. Ebenfalls durch seine Größe bedingt ist, dass sich beim Toben sein Magen drehen kann. Vereinzelt leiden Weimaraner auch an Epilepsie, sie kann durch einen genetischen Defekt ausgelöst werden.