Rottweiler

Rottweiler
Rasse:Rottweiler
Herkunft:Deutschland
FCI-Gruppe:Gruppe 2, Sektion 2: Doggenartige Hunde – FCI-Nr. 147
Verwendung:Begleithund
Schutzhund
früher auch Treibhund
Fell:kurz
Farben:Schwarz, braun oder rostrotem
Größe:58 - 69 cm
Gewicht:41 - 50 kg
Lebenserwartung:11 - 12 Jahre

Der Rottweiler ist eine anerkannte deutsche Hunderasse und gehört zur Gruppe II der Pinscher und Schnauzer.

Herkunft und Geschichte

Über die Herkunft und Geschichte des Rottweilers gibt es verschiedene Ansichten, schließlich gehen die Ursprünge dieser Hunderasse viele Jahrhunderte zurück. Bereits in der Antike sollen die Rottweiler als Hütehunde römischer Schafherden eingesetzt und in der Zeit danach auf Merkmale wie Intelligenz, Treibeigenschaften und Ausdauer gezüchtet worden sein.

Rottweiler liegendNamensgebend für diese Hunderasse war aber ihre starke Verbreitung in und um die Stadt Rottweil herum, in der die Hunde von Metzgern und Viehhändlern eingesetzt wurden. Von der baden-württembergischen Stadt aus, die im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum für den Viehhandel war, wurden insbesondere Rinder und Schafe in die umliegenden Regionen getrieben und dabei von Rottweilern geführt und zusammengehalten. Im Laufe der Jahre verlor der Rottweiler dann seine ursprüngliche Funktion und wurde beispielsweise 1910 als Hund für Militär und Polizei anerkannt.

Wesen und Charakter

Aufgrund seiner Größe mit einer Widerristhöhe von bis zu 68 Zentimetern und einem Gewicht von ungefähr 50 Kilo bei Rüden gilt der Rottweiler oftmals als aggressiv und angriffslustig. Im Idealfall ist der Hund allerdings das genaue Gegenteil: Der Rottweiler ist ein entspannter und friedlicher Hund, der gut gehorcht und durch seine hohe Aufmerksamkeit und Wachsamkeit gut als Wachhund fungieren kann.

Rottweilern wird zuweilen auch eine gewisse Impulsivität und Unvermitteltheit in seinen Aktionen zugesprochen, diese Rasse eignet sich deshalb nicht für gänzlich unerfahrene Halter.

Haltung und Pflege

Rottweiler am WasserRottweiler besitzen ein kurzes Fell, das aber dennoch einer gewissen Pflege bedarf. Damit der Haarausfall auf ein Minimum beschränkt wird, empfiehlt sich das tägliche Bürsten mit einem üblichen Noppenhandschuh oder einer Hundebürste.

Wie bei jedem anderen Hund sollten auch Rottweiler regelmäßig auf Zecken, Flöhe oder kleinere Wunden untersucht werden. Die leicht hängenden Ohren sollten niemals mit Wattestäbchen gereinigt werden, da sie Verschmutzungen häufig nur tiefer in das Ohr schieben. Stattdessen benutzt man ein mit leicht warmem Wasser angefeuchtetes Tuch. Auch Augen und Zähnen sollte entsprechende Aufmerksamkeit und Pflege entgegengebracht werden, um frühzeitig eventuelle Schäden zu verhindern.

Nach jedem Spaziergang empfiehlt sich ein kurzer Pfoten-Check, um eventuelle Verunreinigungen oder kleine Verletzungen auszuschließen. Im Winter können die Ballen der Pfoten außerdem mit einer Pflegecreme oder Vaseline eingerieben werden, um Risse zu vermeiden.

Da Rottweiler tendenziell zu Übergewicht neigen, muss bei der Ernährung gut aufgepasst und auf kleine Leckerchen vom Frühstückstisch unbedingt verzichtet werden. Stattdessen wird eine maßvolle Nahrungsaufnahme mit wenig Fett und wenig Protein empfohlen. Auch auf unbeschränkten Zugang zum Futter muss verzichtet werden.

Ob Trocken- oder Nassfutter bevorzugt wird, hängt allein vom Besitzer ab, denn beide Varianten bieten sowohl Vor-, als auch Nachteile. Das oftmals günstigere Trockenfutter kann beispielsweise hervorragend als belohnender Faktor im Training eingesetzt werden, enthält dafür aber auch häufig Konservierungsstoffe und viel Getreide. Nassfutter hingegen enthält viel Flüssigkeit und ist geschmacklich häufig angenehmer für das Tier. Auf der anderen Seite werden Inhaltsstoffe gelegentlich nicht wünschenswert angegeben und die Verpackungen produzieren viel Müll.

Häufige Krankheiten

Zu den vermehrt auftretenden Krankheiten bei Rottweilern gehören unter anderem Hüft- und Ellbogengelenksdysplasie. Diese für das Tier schmerzhafte Erkrankung kann frühzeitig festgestellt werden und mit entsprechenden Maßnahmen gemildert werden. Im höheren Alter sind dennoch oftmals Schmerzmittel und Operationen notwendig. Erblich bedingt tritt in seltenen Fällen auch die sogenannte degenerative Myelopathie auf, die unheilbar ist und durch eine Degeneration im Rückenmark ausgelöst wird. Die Erkrankung äußert sich zum Beispiel durch gestörte Reflexe, eine falsche Eigenwahrnehmung oder Probleme bei der Koordination der Hinterläufe. Häufiger treten hingegen Fälle von Herzvenenentzündungen, Abrissen des Kreuzbandes oder der nur schwer festzustellenden Unterfunktion der Schilddrüse auf.

Ist der Rottweiler ein Kampfhund?

Rottweiler
Rottweiler sind starke Hunde, die enorme Zugkräfte entwickeln können.

Der Begriff Kampfhund ist den meisten Besitzern von Rottweilern sicherlich ein Dorn im Auge. Aber diese kraftvoll gebaute Hunderasse ist nichts für einen Laien. Wer sich einen Rottweiler anschafft, sollte schon Erfahrung mit einer größeren Hunderassen besitzen. Die Kräfte, die ein Rottweiler aufbringen kann sind immens. Daher sollte er gut ausgebildet sein und auf Kommandos seines Besitzers hören. Dieser Hinweis soll keine Panikmache sein, sondern vielmehr die Verantwortung eines Hundebesitzers aufzeigen.

Übrigens: Bei einigen Versicherungen zählt der Rottweiler zu den Kampfhunden. Das erhöht die Beiträge zur Hundehaftpflicht, die in vielen Bundesländern bereits eine Pflichtversicherung für Hundebesitzer ist.