Kromfohrländer

Kromfohrländer Rauhaar
Rasse:Kromfohrländer
Herkunft:Deutschland
FCI-Gruppe:Gruppe 9, Sektion Sektion 10: Kromfohrländer – FCI-Nr. 192
Verwendung:Begleithund
Familienhund
Fell:Rauhaar oder Glatthaar
Farben:Braun-Weiß
Größe:38 - 46
Gewicht:9 - 16
Lebenserwartung:12 - 13 Jahre

Den Kromfohrländer gibt es in zwei unterschiedlichen Haartypen: Rauhaar und Glatthaar. Diese Varietäten unterscheiden sich wirklich nur in der Fellart. Verhalten, Wesen und Charakter sind bei beiden Fellvarianten gleich.

Herkunft und Geschichte

Bereits im Jahre 1955 erlangte diese Hunderasse internationale Anerkennung und setzt sich bis heute als intelligenter und anhänglicher Zeitgenosse durch. Die Bezeichnung der Hunderasse wurde vom Wohnort der ersten Züchterin abgeleitet. Diese lebte mit einer drahthaarigen Foxterrierhündin in der Nähe von Siegen. Später nahm sie einen streunenden Rüden (vermutlich ein Grand Griffon Vendéen) und verpaarte beide. Nachdem die ersten Welpen sehr vielversprechend waren, folgten bald weitere Würfe. Offizielle Anerkennung der Rasse gab es 10 Jahre später (1955). Später wurde aber noch einmal ein Foxterrier eingekreuzt.

Kromfohrländer GlatthaarObwohl der Kromfohrländer von zwei Jagdhunden abstammt (Foxterrier und Grand Griffon Vendéen), besitzt er selbst so gut wie überhaupt keinen Jagdtrieb. In den letzten Jahren wurde dieser besondere Rassehund immer wieder mit einer sogenannten „Promenadenmischung“ verwechselt.

Wesen und Charakter

Es handelt sich bei dem Kromfohrländer um einen sehr robusten, anhänglichen und wachsamen Hund. Sein Temperament entspricht eher dem Mittelmaß, daher ist er leicht zu erziehen. Er verfügt über einen ausgeprägten Spieltrieb und ist zudem sehr intelligent. Viele Besitzer neigen dazu ihn zu verwöhnen, in diesem Fall kann er aber schnell dominant werden. Dies kann auch gegenüber anderen Artgenossen zu Problemen führen. Wird der Kromforhländer jedoch konsequent erzogen, stellt er einen anpassungsfähigen und braven Zeitgenossen dar. Seinen Besitzern gegenüber ist er treu ergeben und freut sich über regelmäßige Streicheleinheiten. Fremden begegnet er zunächst skeptisch, freundet sich aber schnell an.

Die Nachfrage nach den niedlichen Welpen steigt stetig und hat den Kromfohrländer in den letzten Jahren zu einem beliebten Familienhund gemacht. Da er nicht sehr groß ist, können ihn auch Kinder leicht führen. Zudem überzeugt der Kromfohrländer mit seinem ganz besonderen Charme, die so bei keiner anderen Rasse zu finden ist.

Haltung und Pflege

Eine Wohnungshaltung ist für diesen Hund denkbar, da er stets den Familienanschluss sucht und sich sehr schnell einsam und alleine fühlt. Eine Zwingerhaltung ist bei dieser Rasse also absolut tabu. Über ein Grundstück zum Toben freuen sich diese Hunde natürlich trotzdem, ebenso über ausgiebige Hundespaziergänge oder Hundesport. Da diese Hunderasse vor Intelligenz nur so strotzt, sollten die Besitzer diese auch fördern. Agility, Dog-Dancing oder Nasenübungen bieten dem Kromfohrländer genügend Abwechslung im Alltag. Dabei liebt er besonders das Springen über Hindernisse.

Die Rasse eignet sich auch zur Haltung in der Familie und reagiert Kindern gegenüber sehr freundlich. Eine Haltung als Zweithund ist bei guter Sozialisierung ebenfalls denkbar. An sich passen sich diese Hunde dem Leben ihrer Besitzer sehr gut an und erheben außer dem regelmäßigen Auslauf keine hohen Ansprüche. Da er fast keinen Jagdtrieb besitzt, vereinfachen sich auch Spaziergänge im Wald. Der Kromfohrländer eignet sich auch als perfekte Begleitung beim Joggen, Radfahren oder Reiten. Er entfernt sich in der Regel nur wenige Meter von seinen Besitzern und ist bei guter Erziehung abrufbar.

Auch die Fellpflege des Kromfohrländers ist sehr einfach und überhaupt nicht zeitintensiv. Wöchentliches Bürsten und die regelmäßige Pflege von Ohren, Augen und Pfoten sollte hier genügen. Das Futter sollte auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt und in entsprechender Menge gefüttert werden. Kromfohrländer zählen auf jeden Fall nicht zu den bekannten Kostverächtern und freuen sich über jede Menge Leckerlis. Da es sehr aktive Hunde sind, neigen sie auch eher selten zu Übergewicht.

Häufige Krankheiten

Da es sich bei dem Kromfohrländer nicht um eine der sogenannten „Moderassen“ handelt, ist er bei seiner bisherigen Zucht von rassebedingten Erkrankungen verschont geblieben. Dennoch kann es zu verschiedenen Erkrankungen kommen. Dazu zählen Hyperkeratose, Epilepsie, hereditäre Katarakt und autoimmunbedingte Krankheiten. Gelenkserkrankungen haben in den letzten Jahren vor allem bei Junghunden besorgniserregend zugenommen. Auch Allergien treten bei der Rasse immer häufiger auf.