Border-Terrier

Border Terrier
Rasse:Border-Terrier
Synonyme:

Coquetdale Terrier

Herkunft:Großbritannien
FCI-Gruppe:Gruppe 3, Sektion 1: Hochläufige Terrier – FCI-Nr. 10
Verwendung:Begleithund
Jagdhund
Fell:drahtige Haare
Farben:variierend in hellbraunen, grauen. rötlichen oder bläulichen
Größe:25 - 28
Gewicht:5 - 7 kg
Lebenserwartung:13 - 14 Jahre

Border Terrier – ein sanfter und gehorsamer Typ mit rauer Schale. Keine Angst! Die Schale zu durchbrechen, das ist keine Kunst. Im Gegenteil! Sobald das Vertrauen zu Frauchen oder Herrchen gefunden ist, zeigt der kleine Vierbeiner seine liebenswerte, intelligente und zugleich lebhafte Seite eines echten Familienhundes.

Herkunft und Geschichte

Der Ursprung dieser Rasse befindet sich in der Grenzregion zwischen Schottland und England. Dazu zählen besonders die Gebiete von Roxburghshire und Northumberland, das Coquet-Tal und die Umgebung des Flusses Tyne nahe den Städten Hexham, Newcastl und Corbridge. Seine Vorfahren, Bedlington Terrier und Dandie Dinmont, besiedelten dieses Gebiet. Die Hochburg der Zucht soll bereits im 18. Jahrhundert im Coquet-Tal in Northumberland stattgefunden haben. Aus diesem Grund wurden die heutigen Border Terrier zunächst als Coquetdale Terrier benannt.

Border TerrierTerrier galten schon vor mehr als 200 Jahren als geschätzte Jagdhunde. Sie waren in der Lage, den Pferden zu folgen und zwischen Steinblöcken, dichtem Reisig und Erdlöchern, selbst den Fuchs aus dem Bau zu treiben. Aus diesem Grund wurden sie gezielt für die Jagd auf Dachs, Otter und Fuchs eingesetzt. Außerhalb der großen Jagdsaison waren Terrier bei der einfachen Bevölkerung, den Kleinbauern, hauptsächlich für Haus und Hof zuständig. Sie bejagten sozusagen Mäuse und Ratten.

Erst im Jahre 1920 wurde der Border Terrier vom britischen Kennel Club offiziell als eigenständige Rasse eingetragen. Fünfzig Jahre später, ab 1970, wuchs auch in Deutschland das Interesse an dieser Rasse. Zur Jahrtausendwende waren schon mehr als 350 Eintragungen im Zuchtbuch vorhanden. Tendenz steigend!

Wesen und Charakter

Aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes wird der Border Terrier oftmals mit einem Mischlingshund verwechselt. Er ist ein sehr neugierig und aufgeweckter kleiner Wusel, der seine Umgebung intensiv erforscht. Zäune, Gräben oder dichtes Gehölz wirken auf ihn eher einladend als abschreckend. Selbst Gartenteiche sowie Flüsse oder Seen sind für den wasserfreudigen Vierbeiner ein riesengroßer Spielplatz. Der Jagdinstinkt seiner Vorfahren kommt oftmals ungebremst zum Vorschein. Deshalb braucht der Vierbeiner nicht nur aus diesem Grund eine liebevolle und konsequente Erziehung, sondern auch um Gefahren von ihm abzuwenden. Diese Lektionen sind für den lernfreudigen Hund stets eine Abwechslung. Bei seinem fröhlichen Wesen fällt es jedoch manchem Herrchen oftmals schwer, konsequent zu bleiben.

Border TerrierAls ein echtes Familienmitglied fühlt sich der Border Terrier in seinem „Rudel“ richtig wohl. Er ist sehr verspielt und besitzt deshalb einen besonderen Draht zu Kindern. Dabei übernimmt er oft den Wachposten, denn die Kinder sind für ihn instinktiv die Unterlegenen. Innerhalb der Rangordnung schlüpft der Vierbeiner sozusagen in die Beschützerrolle und wehrt durch sein Knurren so manchen Eindringling ab.

Auch gegenüber anderen Vierbeinern ist er sehr aufgeschlossen. So passiert es nicht selten, dass sich die „rudelähnliche“ Familie einen weiteren Border Terrier zulegt. Der Hund eignet sich prinzipiell für sportliche Menschen, liebt ausgiebige Wanderungen oder begleitet Frauchen oder Herrchen gern „joggend“ beim Fahrradfahren.

Haltung und Pflege

Border Terrier haben mitunter ungeahnte Talente. Geschickt setzen sie ihr drolliges und fröhliches Verhalten bei Frauchen oder Herrchen ein, die das Spiel erst nach einiger Zeit durchschauen. Der kleine Racker hat sein Ziel erreicht, denn ein Leckerli „verdient“ er sich erst von Frauchen und später von Herrchen beim Joggen. Von dem kleinen süßen Fratz wird ganz schnell ein dicker Matz!

Border TerrierUm dem vorzubeugen, ist auf eine vitaminreiche, aber relativ proteinarme Ernährung zu achten. Bei Fertigfutter ist meist durch den Hersteller die Mengenempfehlung zu reichlich angegeben. Am besten bekommt dem kleinen Vierbeiner Selbstgekochtes mit reichlich Gemüse. Hier eine kleine Auswahl:

  • Kalb, Lamm oder Rind
  • Hühnchen oder Pute (Innereien: Leber, Niere, Schenkel, Herz, Pansen)
  • Püriertes Obst und Gemüse (bessere Verträglichkeit)
  • Trocken und Nassfutter
  • Ab und zu Kauknochen (Stärkung von Kiefermuskulatur, Zahnfleisch und Zähne)
  • Hundesnacks (nur sehr selten)

Essensreste oder Tischabfälle sind als Tiernahrung schädlich. Sie führen oftmals zu gravierenden Verdauungsproblemen!

Ein Border Terrier liebt die Bewegung, das Toben im Freien bei Wind und Wetter. Er ist absolut kein Stubenhocker. Trotzdem kann man ihn problemlos auch in einer Stadtwohnung halten, vorausgesetzt, ein täglicher Auslauf mit intensiven Spaziergängen ist möglich.

Trotz seines Temperamentes mag er auch die täglichen Streicheleinheiten, die er bei der Fellpflege genießen kann. Das Haarkleid besteht aus äußerst dichter Unterwolle mit robustem Deckhaar. Durch regelmäßiges Bürsten und gelegentliches Trimmen des drahtigen Deckhaares wird einer übermäßigen Haarung vorgebeugt.

Häufige Krankheiten

Dem Border Terrier wird eine allgemeine gesundheitliche Robustheit nachgesagt. Das trifft auch auf einen großen Teil dieser Hunde zu. Mitunter können jedoch rassetypische Krankheiten auftreten. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Hüftdysplasie (HD)
  • Legg-Calvé-Perthes (Wachstumsstörung am Oberschenkelkopf)
  • Patellaluxation (Verlagerung der Kniescheibe)
  • Arthrose
  • CECS (Canine epileptoid cramping syndrome) – seltene Erbkrankheit (Krampfanfälle)

Keine Angst! Diese Beschwerden zeigen sich nur in den seltensten Fällen. Im Allgemeinen gelten Border Terrier als eine der gesündesten Hunderassen überhaupt. Sind trotzdem Bewegungsauffälligkeiten erkennbar, wird der fürsorgliche Hundebesitzer sofort einen Tierarzt aufsuchen. Entsprechende Maßnahmen verhelfen dem kleinen Racker, damit er wieder schmerzfrei und voller Elan mit seiner großen oder kleinen „Rudelfamilie“ durch die Wildnis toben kann.