Rasse: | Deutsch Drahthaar |
Synonyme: | Deutsch Rauhhaar |
Herkunft: | Deutschland |
FCI-Gruppe: | Gruppe 7, Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde – FCI-Nr. 98 |
Verwendung: | Vorstehhund |
Größe: | 57 - 68 |
Gewicht: | 27 - 32 |
Lebenserwartung: | 12 - 14 Jahre |
Einer der bekanntesten Vorstehhunde ist der Deutsch Drahthaar, der im 19.Jahrhundert nach den Ideen von Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirch aus den besten Zuchttieren verschiedener Rauhaarschläge gezüchtet wurde.
Herkunft und Geschichte
Erste züchterische Anfänge waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu verzeichnen, als man erste Versuche unternahm einen wesensfesten Jagdhund zu schaffen. Zur Kombination der optimalsten Eigenschaften kreuzte man nach den Ideen von „Hegewald“ verschiedene Rauhaarschläge (Pudelpointer, Griffon Korthals, Deutsch Stichelhaar) mit dem Deutsch Kurzhaar.
Ergebnis jahrelanger Zucht und weiterer Verfeinerung mit besonders guten Zuchttieren ist einer der beliebtesten und brauchbarsten Jagdhunde geworden, denn der Deutsch Rauhhaar besticht mit seiner praktischen und wetterfesten Behaarung wie auch seinem sicheren Wesen. Farblich erlaubt sind bei diesen FCI zugelassenen und anerkannten Hund braunschimmel, schwarzschimmel, braun oder hellschimmel.
Wesen und Charakter
Der Deutsch Drahthaar verkörpert sowohl den perfekten Jagdhund als auch einen optimalen Familienhund. Durch seine aufgeschlossene, selbstsichere Art zeigt er weder Anzeichen von Wildscheue noch ist er schussempfindlich. Er legt dabei keinerlei Aggressionen an den Tag, sondern weist eine besondere Bindung zu seinem Führer oder seiner Familie auf, die er mit seiner freundlichen Art bespaßt.
Der stets aktive und äußerst lernbereite Hund legt jederzeit großen Arbeiteifer an den Tag und erledigt selbstsicher und temperamentvoll alle Aufgaben vor und nach dem Schuss in jedem Terrain. Bei der Arbeit zeigt sich immer wieder die enorme Intelligenz, die dieses schöne Tier besitzt. In kürzester Zeit erlernt er neue Befehle und Tricks. Dank der engen Bindung ist er jederzeit bereit seinen Führer oder seine Familie zu beschützen.
Haltung und Pflege
Der überaus kinderfreundliche Hund kann sowohl in Familien als auch in Einzelhaushalten zu Jagdzwecken gehalten werden. Dank der Größe von 61 – 68 cm bei Rüden und 57 – 64 cm bei Hündinnen benötigt er allerdings sowohl Platz als auch Bewegung.
Besonders unglücklich ist der aktive und intelligente Hund als reiner Wohnungshund, denn er benötigt eine Aufgabe und die Möglichkeit sein Bewegungsbedürfnis und sein Durchhaltevermögen angemessen umzusetzen. Dazu bieten sich lange Spaziergänge in Wald und Feld an, ebenso beliebt auch das Wasser.
Am glücklichsten ist er, wenn er die Umgebung immer wieder neu entdecken und erkunden darf. Nicht zu vergessen aber, dass der Deutsch Drahthaar ein Jagdhund ist und man den Jagdtrieb nie komplett eindämmen kann. Daher wird dieser gelehrige und gehorsame Hund am liebsten an Jäger abgegeben, die sich mit Jagdhunden auskennen oder zumindest in erfahrene Halterhände, die es wissen den Jagdtrieb, wenn er nicht ausgelebt werden kann, wenigstens zu kanalisieren.
Besonders anspruchslos ist er auch bei der Pflege. Dank des widerstandsfähigen Fells ist auch eine Außenhaltung nicht auszuschließen, wo er einer Aufgabe als Hof und Wachhund nachkommen kann. Einsetzbar ist er außerdem als Begleiter beim Joggen, Radfahren oder Schwimmen, wo er eifrig und mit großer Freude von der Partie ist.
Vernachlässigt werden sollte bei diesem enormen Bewegungsdrang allerdings nicht der Futterbedarf. Bis zu 450 g Fleisch, 220 g Gemüse und 220 g Reis oder Nudeln verschlingt der lebhafte Geselle täglich. Während der Jagdsaison erhöht sich der Proteinbedarf noch mal, wodurch die Fleischmenge gerne noch mal erhöht werden darf. Allerdings verschlingt er ebenso gerne Trockenfutter. Vorteil dabei: Trockenfutter verklebt den auffälligen Bart des Deutsch Drahthaar nicht so sehr. Zusätzliche Vitamine und Mineralien sollten trotzdem zugefüttert werden.
Häufige Krankheiten
Beachtet man die artgerechte Haltung, ist der Deutsch Drahthaar ein dankbarer Gefährte und treuer Begleiter, der sehr robust und wenig krankheitsanfällig ist. Trotz allem kommen auch bei ihm, wie bei allen Rassehunden, einige vererbbare Krankheiten vor, wenn auch nur sehr selten. Dazu zählen neben Epilepsie und Stoffwechselerkrankungen vor allem Hüftgelenkdysplasie, Blutgerinnungsstörungen und Entropium. Für seine unverwüstliche Art spricht allerdings eine Lebenserwartung von 12 – 14 Jahren.