Rasse: | Dalmatiner |
Herkunft: | Krotatien |
FCI-Gruppe: | Gruppe 6, Sektion 3: Verwandte Laufhunde – FCI-Nr. 153 |
Verwendung: | Begleithund Jagdhund |
Fell: | kurz, hart, glänzend, glatt anliegend |
Farben: | weiß mit schwarzen oder braunen, klar abgegrenzten Tupfen. Die Welpen kommen allgemein rein weiß zur Welt, die Flecken deuten sich erst nach 10 bis 14 Tagen an. |
Größe: | Rüde 56-61 cm, Hündin 54-59 cm |
Gewicht: | Rüde: 27-32 kg, Hündin: 24-29 kg |
Lebenserwartung: | 12 - 14 Jahre |
Dalmatiner erreichten weltweit Ende der 1990er-Jahre einen unglaublichen Bekanntheitsgrad. Es sind 1996 die Schauspielerin Glenn Close und ihre leibhaftige „101 Dalmatiner“, die als Nachfolger des gleichnamigen Zeichentrickfilms von Walt Disney die Hollywood Filmstudios erobern und mit dem Film „101 Dalmatiner“ einen wahren Run auf Dalmatiner-Welpen auslösen.
Herkunft und Geschichte
Die Herkunft der „Gefleckten“ liegt im Dunkeln. Sowohl in altägyptischen Gräbern als auch auf griechischen Fresken, fanden Wissenschaftler Abbildungen von Hunden, die mit Dalmatinern Ähnlichkeit haben. Aus dem 14. Jahrhundert stammende kirchliche Chroniken und ein Dokument aus dem Jahr 1719 könnten den Schluss zulassen, dass die Geschichte der Dalmatiner ihren Anfang im östlichen Mittelmeerraum genommen hat.
Dagegen spricht die Verwandtschaft zu den englischen Pointern, belegt durch genetische Analysen. Das spricht für England. Ein Werk, das 1792 in England veröffentlicht wurde, beschreibt in Text und Abbildung einen Dalmatiner. Auch der erste Dalmatiner-Standard wurde 1882 in England verfasst. Acht Jahre später wurde dieser zum offiziellen Standard.
Eine andere Theorie geht davon aus, dass Dalmatiner aus Kroatien stammen, genauer aus der Region Dalmatien. Das würde zumindest den Namen der gefleckten Hunderasse erklären.
Verwirrend und ungeklärt wie die Herkunft sind auch Zweck und Aufgabengebiete der Rasse. Ob der Dalmatiner jemals zur Jagd geführt wurde, ist nicht belegt. Angenommen wird, dass der Dalmatiner in erster Linie als Begleithund gehalten wurde, der auch Höfe bewachte und kleine Schädlinge fernhielt.
Belegt ist, dass der Dalmatiner zu Ende des Mittelalters beim Adel und der gehobenen Gesellschaft daheim war. Als in den USA die Feuerwehrwagen noch von Pferden gezogen wurden, waren sie die lebenden Sirenen, die vor den Gespannen her tobten und andere Hunde fernhielten. Als Maskottchen werden sie noch heute bei der US-Feuerwehr in Ehren gehalten.
Im Grunde seines Wesens ist der Dalmatiner ein idealer Familien- und Begleithund, der ohne spezielles Aufgabengebiet gut zu halten ist.
Wesen und Charakter
Als ‚Laufhund’ zeigt der Dalmatiner in freier Landschaft gern, wie temperamentvoll er sein kann, während er im Haus gern seine Ruhe hat. Gut aufgehoben fühlt er sich in einer aktiven Familie, die die Zügel der Erziehung nicht zu hart in die Hand nimmt. Ein Dalmatiner kann nämlich – sehr menschlich – den Schalter auf stur und muffig umlegen.
Trotzdem zahlt es sich aus, wenn ihm in seinem menschlichen Rudel (Familie) sein fester Platz zugewiesen und darauf bestanden wird, dass dies sein vorgegebener Platz in der Rangordnung ist. Sind Kinder im Haus, muss der Hund automatisch die rangniedrigste Position einnehmen. Dem Hund muss klar vorgegeben werden, was er darf und was nicht. Die Familie muss sich dabei einig sein, denn jede kleine Lücke, die sich dem Dalmatiner im Erziehungssystem biete, nutzt er aus, um sich in der Rangordnung nach oben zu mogeln.
Haltung und Pflege
Dalmatiner haben allgemein ein Problem mit dem Harnsäurespiegel, die Nahrung sollte grundsätzlich purinarm sein. Erreicht werden kann dies entweder durch Verzicht auf Innereien und Rindfleisch oder durch Füttern mit einer abgestimmten Diätnahrung. Effektiv ist auch Trockenfutter mit einem Rohproteingehalt von weniger als 15 Prozent. Auf das Füttern mit handelsüblichem Dosenfutter sollte generell verzichtet werden.
Als hilfreich zur Verhinderung von Harnsteinen hat sich erwiesen, wenn der Hund häufig spazieren gehen kann und dabei oft Gelegenheit zum Wasserlassen und zum Markieren hat. Ebenso hilfreich ist nur eine tägliche Fütterung nachmittags.
In einer lebhaften, unternehmungslustigen Familie fühlt sich der humorvolle, aktive Begleithund wohl, Familienanschluss braucht er. Für eine Zwinger- oder Außenhaltung ist er gänzlich ungeeignet, dagegen spricht schon sein dünnes Fell (ohne Unterwolle).
Ein Dalmatiner braucht viel Auslauf, täglich zwischen zwei bis vier Stunden Bewegung mit Training im Suchen und Bringen oder Schwimmen, das hält ihn körperlich und geistig fit.
Häufige Krankheiten
Nach Studien leiden national etwa 19,7 % und international 29,7 % der Dalmatiner unter erblicher Taubheit, wobei die Krankheit individuell auftaucht. Erblich unbelastete Eltern können Taubheit vererben, umgekehrt können zwei erblich belastete Dalmatiner völlig normale Welpen bekommen.
Fast ausnahmslos gibt es bei vielen Dalmatinern Ärger mit dem Harnsäurespiegel – Harngrieß und Harnsteine im Nieren und Blasenbereich.
Dalmatiner erkranken häufig an Hautausschlägen oder leiden unter Allergien. Seltener erkranken die Hunde an Dalmatiner-Leukodystrophie, eine schlimme Krankheit, die das zentrale Nervensystem angreift, die Sehkraft und Beweglichkeit einschränkt.