Afghanischer Windhund (Afghane)

Afghanischer Windhund (Afghane)
Rasse:Afghane
Synonyme:

Afghanischer Windhund

Herkunft:Afghanistan
FCI-Gruppe:Gruppe 10, Sektion 1: Langhaarige Windhunde – FCI-Nr. 228
Verwendung:Begleithund
Jagdhund
Rennhund
Sporthund
Fell:Dicht, seiden, mit einem charakteristischen Tuff auf seinem Kopf
Farben:Erlaubt sind alle Farben.
Größe:64 - 74
Gewicht:23 - 27
Lebenserwartung:12 - 14 Jahre

Der Afghanische Windhund stammt aus dem Hochland des Hindukusch. Mit seinem langen seidigen Haarkleid wirkt er überaus elegant. Afghanen werden in ihrer Heimat zur Jagd eingesetzt.

Herkunft und Geschichte

Ihre Vorfahren wurden vermutlich schon 4.000 vor Christus von afghanischen Nomaden für jagdliche Zwecke gezüchtet.

Sie wurden im 19. Jahrhundert im Zuge der anglo-afghanischen Kriege von britischen Soldaten nach England geschmuggelt. Unter den eingeführten Exemplaren waren lang- und kurzhaarige Hunde. Im Jahr 1925 wurde der langhaarige Bergafghane schließlich zum Rassestandard gekürt. England hält das Patronat der Rasse, die vom FCI in der Gruppe der Windhunde geführt wird.

Später wurden zwei Hauptlinien herausgezüchtet: Rennafghanen und Showafghanen. Zweitere haben ein wesentlich üppigeres Haarkleid, wohingegen Erstere erfolgreiche Champions auf Hunderennbahnen sind.

Wesen und Charakter

Afghanischer Windhund (Afghane)Der afghanische Windhund wirkt nicht nur dank seines eleganten Aussehens vornehm. Auch sein Gang ist stolz. Er ist von unabhängiger Wesensart, sein „Will to Please“ ist relativ gering ausgeprägt.

Gleichzeitig ist er sensibel und kann auf erzieherische Härte mit Verhaltensstörungen reagieren. Durch seine Stressanfälligkeit ist er in Haushalten mit spannungsgeladener Atmosphäre nicht gut aufgehoben. Er eignet sich bedingt als Wachhund, weil er nur bellt, wenn es unbedingt nötig ist.

Fühlt sich der Afghane sicher und geborgen, ist er ein überaus angenehmes, sanftes und unaufdringliches Familienmitglied.

Haltung und Pflege

Afghanischer Windhund (Afghane)Afghanen sind Sprinter und keine Marathonläufer. Sie brauchen keine stundenlangen Spaziergänge, möchten aber mehrmals täglich kurz und intensiv bewegt werden. Läufer haben ihre helle Freude an dieser Rasse. Im Freien präsentiert sich der afghanische Windhund als echter Wildfang: Er stellt immer neue Streckenrekorde auf und darf als Sichtjäger in wildreichen Gebieten nicht abgeleint werden. Wegen seines ausgeprägten Jagdtriebs empfiehlt es sich, ihn nicht mit Kleintieren zusammen zu halten.

Für den Fall, dass Vertreter dieser Rasse für längere Zeit unbeaufsichtigt im Garten sind, ist unbedingt auf eine ausreichend hohe Umzäunung zu achten! Dank ihrer langen Beine sind die Afghanen begnadete Hochsprungkünstler.

Die Pflege eines Afghanenfells in Showqualität ist aufwendig: Tägliches Bürsten und ein Bad mindestens alle zwei Wochen gehören zum Pflichtprogramm. Dafür haaren afghanische Windhunde wenig.

Natürlich kann das üppige Haarkleid auch geschnitten oder geschoren werden. Dabei wird die Behaarung an Kopf und Rute stehengelassen und das restliche Fell bis zu einer Mindestlänge von drei Millimetern gekürzt.

Häufige Krankheiten

Afghanenmyelopathie:

Sie ist eine unheilbare degenerative Erkrankung des Rückenmarks im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule. Die Afghanenmyelopathie führt schon im ersten Lebensjahr zu fortschreitender Lähmung aller Gliedmaßen und verläuft innerhalb weniger Wochen tödlich.

Chylothorax:

Hierbei sammelt sich Lymphflüssigkeit in der Brusthöhle. Normalerweise führt der Brustmilchgang die Lymphe aus dem Großteil des Körpers ins venöse Blut zurück. Wird er undicht, kommt es zu einer Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Bereich von Herz und Lunge. Das führt zu schwerwiegenden Symptomen wie Husten, Brustschmerzen und Atemnot. Die Therapie besteht im Legen einer Drainage. Durch die Verringerung des Lymphstroms schließt sich das Leck manchmal von alleine. Passiert das nicht, muss es operativ geschlossen werden.

Empfindlichkeit bei Narkose:

Wie alle Windhunde haben Afghanen ein leicht erhöhtes Narkoserisiko. Arzneimittel werden normalerweise im Unterhautfettgewebe gespeichert. Windhunde verfügen nur über etwa die Hälfte des Fettgehalts anderer Hunde, die Gefahr einer Überdosierung ist bei ihnen daher höher.

Abhilfe schafft der Einsatz moderner Inhalationsnarkosverfahren und schonender Anästhetika. Durch das fehlende Fett im Unterhautgewebe kommt es bei Afghanen schnell zur Unterkühlung, was eine Wärmematte in der Aufwachphase unverzichtbar macht.