Herzerkrankungen spielen nicht nur beim Menschen eine erhebliche Rolle, auch sein vierbeiniger Begleiter bleibt häufig nicht verschont. Fast jedes zehnte Hundeherz ist funktionsgestört.
Während bei kleinen und mittelgroßen Hunderassen vorwiegend die Herzklappen betroffen sind, lassen sich bei großen Hunden nicht selten Herzmuskelerkrankungen nachweisen.
Dem Tierbesitzer bleibt die Erkrankung über einen langen Zeitraum verborgen, denn das Herz ist in der Lage, seine Funktionsstörung zunächst durch Mehrarbeit auszugleichen. Das aber hat zur Folge, daß sich durch die zunehmende Herzbelastung die vorhandene Erkrankung verschlimmert. Das Herz muß seine Pumpkraft erneut verstärken. Ein Teufelskreis beginnt.
Erste Kreislaufschwächen in Form von Müdigkeit, Abgeschlagenheit, mangelnde Bewegungsfreude werden erst erkennbar, wenn das Hundeherz seine eigene Schwäche nicht mehr kompensieren kann. Weitere typische Alarmzeichen sind trockener Husten und Atemnot nach Belastung, Freude, Erregung sowie nächtliche Hustenanfälle oder Würgereize. Dann aber ist die Herzerkrankung bereits weit fortgeschritten.
Chronische Herzklappen- und Herzmuskelveränderungen sind nicht heilbar. Durch kreislaufentlastende und herzstärkende Medikamente kann nur das weitere Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden. Um so wichtiger ist die Frühdiagnose der meist um das fünfte Lebensjahr auftretenden Herzerkrankungen. Routinemäßiges Abhören zum Beispiel im Rahmen einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung decken Funktionsstörungen des Herzens frühzeitig auf. Ab einem Alter von fünf Jahren sollte diese Untersuchung wegen erhöhter Erkrankungsrisiken halbjährlich vorgenommen und durch eine jährliche EKG-Untersuchung ergänzt werden.
Bei frühzeitiger Diagnose genügen oft schon kreislaufentlastende diätetische Maßnahmen und die Reduzierung körperlicher Anstrengung, um ein erkranktes Hundeherz vor weiteren Schäden zu bewahren.
Quelle: Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 06.03.01