Mit zunehmendem Alter wird auch beim Hund die Leistungsfähigkeit geringer, die Augen werden schlechter, das Gehör läßt nach und auch die Nase ist nicht mehr das, was sie mal war. Dies ist ein ganz normaler, durch Abnutzung der Organe bedingter Lebensvorgang. Er tritt bei den einzelnen Hunden zeitlich sehr verschieden auf. Kleine Rassen altern im allgemeinen etwas später und haben eine höhere Lebenserwartung als große Rassen. Aber auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahme.
Eine Reihe von Erkrankungen tritt vorwiegend bei älteren Tieren auf. So findet man etwa Hodentumore vorwiegend bei Rüden, die älter als acht Jahre sind. Gesäugetumore kommen gehäuft bei älteren Hündinnen vor.
Ein nahezu ausschließlich beim älteren Rüden auftretendes Problem stellen Analtumore dar. Diese Neubildungen wachsen rund um den After bis an den Schwanzansatz und können kirsch- bis pflaumengroß werden. In aller Regel sind sie gutartig, das heißt, sie bilden kaum Metastasen und wachsen nicht infiltrierend in das umgebende Körpergewebe ein.
Die oft rasch wachsenden Tumore führen bald zu einer Verengung des Afters. Die Tiere leiden dann unter Kotabsatzschwierigkeiten. Analtumore brechen sehr leicht auf und lassen eine Wundfläche entstehen, die permanent infiziert wird und dadurch nur sehr schwer wieder zuheilt. Da auch das Immunsystem des älteren Hundes in seiner Wirkung nachläßt, besteht erhöhte Infektionsgefahr.
In diesem Stadium kann meist nur noch die chirurgische Entfernung der Tumore helfen. Aber auch danach sind weitere Neubildungen möglich. Da die Entstehung der Analtumore hormonabhängig ist, kann der Tierarzt durch gegensteuernde Hormonpräparate eine Wachstumsverlangsamung erreichen. Auch eine Kastration wirkt sich günstig aus.
Wichtig für den Hundebesitzer ist die regelmäßige Kontrolle der Analregion beim Rüden um ein beginnendes Tumorwachstum im Anfangsstadium zu bemerken. Je früher der Tierarzt eine Behandlung beginnen kann, um so größer sind auch hier die Erfolgschancen.
Quelle: Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 06.03.01